Die Reise der Bösen |
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Lady Kaki hielt kurz verwirrt inne. Was redete diese Ackee da? Der Bursche schien überhaupt nicht daran interessiert zu sein, sie zu töten oder so. Was war also sein Ziel? Ehe sie ihn aber darauf ansprechen konnte oder erneut angreifen konnte, hatte er sie losgelassen und sie sprang zurück. Jedoch landete sie nicht wie sonst leichtfüßig auf ihren Beinen, sondern kippte beinahe weg. Lady Kaki versuchte sich kurz aufrecht zu halten, ehe sie aber feststellte, dass ihr zu übel war und ihr Magen rebellierte. Sie ging sanft auf die Knie, hielt aber die Dolche bedrohlich in der Hand und überlegte fieberhaft, was sie nun tun sollte. Als der Schwindel etwas verblasste, richtete Lady Kaki sich erneut auf, spürte aber, dass der Schein trog. Irgendwas schien sie zu vergiften und sie zu schwächen. Sie stand extrem unsicher, behielt aber die Ackee im Blick. "Wie machst du das?" |
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"Warte? Du weißt es nicht?" Sephtis Augen wurden groß. Kein Wunder dass sie ihn einfach so angegriffen hatte. "Du weißt nicht was weiße Pupillen bei Ackees bedeuten?" Das war neu für ihn. Bisher hatte jeder seiner Gegner abstand gehalten oder war extrem vorsichtig während des Kampfes. Meist hatte er es mit Fernkämpfern zu tun die jedoch selten eine Gefahr waren, dank seiner Giftblasen. "Sie weiß nichts vom Gift..." Er blinzelte verdutzt als Lady Kaki wieder aufstand, obwohl sie sich kaum noch auf den Füßen halten konnte. "Wow. Du stehst..wie..was...wow..." Septhis konnte nur da stehen und zugucken. Sie stand. Trotz einer Dosis Gift die die meisten Früchte komplett flachgelegt hätte. |
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"Wenn es damit irgendeine besondere Bewandnis hat, dann brauche ich nicht damit rechnen, dass du es mir freiwillig erklärst oder?" Lady Kaki kippte beinahe zur Seite weg, doch sie fasste sich wieder und schüttelte den Kopf, um das Gefühl zu vertreiben. "Ich schätze, dass du irgendein Gift benutzt. Aber wann hast du es mir injiziert?" Sie stand kurz grübelnd da, ehe sie erneut in die Knie ging. Aber beinahe sofort stand sie auf und versuchte einen festen Stand zu finden. Verdammt, wenn sich ihr Zustand nicht bald bessern würde, wäre der Kampf schon gelaufen und sie müsste dem Lord eine Niederlage gestehen. Für die meisten würde das ein Todesurteil bedeuten. Bei ihr würde es lediglich bedeuten, dass sie in seiner Achtung sank und das durfte sie sich nicht leisten. Das machte sie als kleines Mädchen, was sie gewisserweise war, verwundbarer. Der Lord war ihr Schutz. "Jetzt lass mich verdammt nochmal zu diesem Zechpreller." Lady Kaki zischte diese Worte und schwankte kurz. Sie würde jetzt keine Schwäche zeigen. Sie durfte keine Schwäche zeigen. |
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Er zuckte mit den Schulter. "Erklären ist etwas unangenehm. Und ja, es war Gift. Aber keine Sorge. Die Übelkeit sollte in einer Stunde oder so verschwinden. Die viele Bewegung hat das Gift relativ schnell verteilt, somit sollte es auch relativ schnell wieder aus deinem System befördert werden. Die Dosis ist weitgehend ungefährlich." Vorsichtig zog er die Handschuhe wieder an. "Ich muss gestehen... es ist wirklich beeindruckend dass du noch stehst. Die meisten wären schon längst am Boden." Um die zwei herum zerplatzten die Blasen als die Magie, die sie zusammenhielt, aufgehoben wurde. Sephtis beäugte die RIsse und Schnitte in seinem Mantel.. 'Es wird ewig dauern die zu nähen...' Schnell erhaschte er einen Blick durch die Tür und sah Frau Brombeere in der Küche, nervös und verängstigt. Ihr Mann war im oberen Geschoss zu hören, dem Klappern nach zu urteilen war er Wertsachen am zusammensuchen. Nicht, dass ihm das viel bringen würde, soweit die Ackee urteilen konnte. Die gezischten Worte von Lady Kaki brachten seine Aufmerksamkeit zurück auf die junge Frucht. "Du bist wirklich nur am Mann interessiert, oder? ... Warum hast du das nicht gleich gesagt. Der Mann ist mir egal. Solange du die Frau in Ruhe lässt..." Dernière modification le 1464812700000 |
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"Dir ist aber klar, dass ich die Frau als Druckmittel nutzen könnte und es eventuell auch tun werde, auch wenn es abstoßend ist." Lady Kaki verzog kurz ihr Gesicht, ehe sie erneut vom Schwindel erfasst wurde und nun vollends in die Hocke ging. Sie stütze ihre rechte Hand auf den Boden. Sie wollte sich nicht die Blöße geben, komplett wegzuknicken, auch wenn ihr dem zu Mute war. Sie hob ihren Kopf und setzte eine blasierte Mine auf, ehe sie vorsichtig aber mit kräftiger Stimme sagte: "Warum bist du auf einmal so gesprächig? Ich werde wegen einer lausigen Brombeere nicht mein Leben und meine Stellung aufs Spiel setzen." Sie versuchte sich in ihrer knienden Position etwas aufrechte zu stellen, damit sie nicht so erbärmlich aussah. Niemand sollte den Respekt vor ihr verlieren. Ihre Dolche behielt sie in den Händen. |
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Sephtis schwieg für eine Weile. Er beobachtete Lady Kaki. Das Gift machte ihr schwer zu schaffen. In dem Zustand konnte sie nicht viel ausrichten.. was bedeutete... "Ich rede meist nur wenn ich muss. Oder versuche es jedenfalls." Er blickte zurück zum Haus. "Solange ihr nichts passiert ist alles in Ordnung. Bitte berichtige mich falls ich etwas falsch verstehe: Du bist hier um das Geld vom Mann einzutreiben. Die Frau interessiert dich außer als Druckmittel nicht. Wenn du deine Aufgabe nicht erledigst sind sowohl dein Leben als auch deine Stellung in Gefahr..." Das hatte er nicht gewollt. Diese Kaki hatte es nicht verdient, nur, weil er für sie am falschen Ort war, bestraft zu werden. Sie hatte seinen Respekt verdient. Seine weißen Pupillen starrten in ihre Schwarzen. "Du solltest das Geld eintreiben. Von mir aus kannst du auch die Frau benutzen, solange du ihr nichts tust. Es war unhöflich von mir sich so dazwischen zu drängen. Stimmst du zu der Frau nichts zu tun, auch wenn du sie als Druckmittel nutzt, geb ich dir das Gegengift." Dernière modification le 1464813720000 |
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Lady Kaki sah ihn irritiert an. Woher kam dieser Stimmungsumschwung? Plante er einen Hinterhalt? Wollte er sie in eine Falle locken? "Warum sollte ich dir vertrauen? Wie ich dir sagte, die Frau ist in dem Sinne unwichtig. Der Mann ist die unwürdige Kreatur, die mein Ziel darstellt." Lady Kaki stützte sich immer noch mit der Hand ab und spürte, dass das Gewicht, dass ihr Arm tragen musste, größer wurde. Sie würde jetzt nicht vor dieser unbekannten Ackee auf dem Boden zusammenbrechen. |
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Die Ackee zuckte nur mir den Schulter. "Wie gesagt, ich bin eigentlich nur auf Durchreise. Hätte mich Frau Brombeere nicht eingeladen wäre ich schon längst wieder weg. Zulassen, dass sie in meiner letzten Nacht auf dem Hof angegriffen wird spricht nicht wirklich von Dankbarkein. Es ist erstaunlich wie viel etwas Freundlichkeit soetwas beeinflussen kann." Er zog ein kleines blaues Fläschchen, mit einem eingewachsten Korken versieget, aus seiner Gürteltasche. "Unwürdige Kreatur beschreibt den Mann jedoch passend. Wie gesagt, ich habe nichts gegen dich, und die Sicherheit des Manns interessiert mich nicht. Ich wusste nicht, warum genau du ins Haus wolltest. Deswegen stellte ich mich dir in den Weg. Da du angegriffen hast, hab ich mich verteidigt. Es stand mir nicht im Sinn deinen Auftrag zu verhindern und dich dadurch in Gefahr zu bringen." Er stellte das Fläschchen vor sie auf den Boden. So wie ihr Arm am zittern war wirkte das Gift doch besser als er gedacht hatte. Bald würde sie das Bewusstsein verlieren. "Du kannst dich jetzt entscheiden. Du kannst das Gegengift nehmen, deinen Auftrag erledigen und sicher zu deinem Lord zurückkehren oder bis das Gift aus deinem System ist hier verweilen und dich in Gefahr bringen. Mit dieser Dosis Gift wirst du den Ort bis zum Morgengrauen nicht verlassen können." |
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Misstrauisch betrachtete Lady Kaki das Fläschchen und sah dann missmutig zur Ackee hinauf. Warum half er ihr auf einmal? Was er sagte, klang einleuchtend und dennoch. Lady Kaki hatte das Misstrauen stets als Lehrmeister bei sich. Sie griff dennoch, trotz der warnenden inneren Stimme nach der Flasche und versuchte es zu entkorken. Jedoch zitterte sie mittlerweile so stark, dass sie es nicht schaffte. Vor Wut hätte sie beinahe das Fläschchen von sich geschleudert und der Ackee das seltsame Glänzen aus den Augen gewischt. Stattdessen hielt sie das Fläschchen mit stummter Wut einfach in der Hand und unterdrückte aufkommende Tränen. Sie sah neuerdings keinen Sinn mehr im Dienste des Lords, aber sie wusste auch nicht was sie sonst tun sollte. So konnte sie überleben und sich vor den Männern schützen. Sie schätzte sich selbst viel zu oft als zu schwach ein. Stattdessen murmelte sie nur: "Was geht dich mein Wohl an? Und leugne es nicht. Würde es dich nicht interessieren, würdest du mir wohl kaum helfen." |
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Das brachte ein krummes, trauriges Lächeln auf Sephtis Gesicht. "Du erinnerst mich an wen. Du bist jemand, der im Leben ein schlechtes Los bekommen hat, jedoch trotzdem weitermacht. Auch wenn deine Chancen schlecht stehen und dich zu Dingen zwingen, die du eigentlich nicht tun willst, machst du weiter." Langsam, um sich nicht zu verschrecken, kniete er sich neben sie und, mit einer schnellen Drehung aus dem Handgelenk, entfernte Korken und Wachs vom Fläschchen, welche er dann in seine Tasche stopfte. Genau so langsam stand er wieder auf, Hände auf den Knien, sowohl um sich zu stützen als auch zu zeigen dass er ihr nichts tun wollte. Die orangenen Handschuhe verstärkten das nur. "Leute wie du sind bemerkenswert. Sie verdienen Respekt, auch wenn dieser oft nicht gegeben wird. Einige sehen sie als böse an, andere versuchen sie mit aller Macht niederzustampfen." Mit wehendem Mantel drehte er sich um, den Kopf leicht geneigt. "Und manche werden von ihrem Los verdammt." Er schwieg kurz, in Gedanken versunken. "Ich habe nicht das Recht, und werde es nie haben, dir deine Entscheidung über dein Los zu nehmen und dich ins Verdämmnis zu ziehen, besonders, wenn es mich nichts angeht." Dernière modification le 1464816000000 |
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Lady Kaki sah ihn kurz stumm an und grübelte, ehe sie in einer ruckhaften Bewegung den Inhalt des Fläschchens hinterkippte. Sie blieb einige Sekunden, vielleicht auch Minuten auf den Knien hocken und presste ihren Kiefer festzusammen. Sie würde der Ackee nichts antworten. Sie war böse, das wusste sie, und in dem Sinne gefiel es ihr auch. Sie war nach der Definition der anderen böse. In ihrem Sinne war sie einfach nur jemand, der seine Ziele verfolgte und momentan bedeutete bei ihr, dass sie sich bedeckt hielt und auf das Wohlwollen des Lords achtete. Sie wusste nicht, was sie sonst tun sollte. Sie fragte sich kurz an wen sie die Ackee erinnerte, ehe sie spürte, wie sie ihre Kontrolle über ihre Glieder zurückbekam. Sie richtete sich auf und atmete mehrmals tief. Dann schritt sie stumm an der Ackee vorbei und ging in das Haus. Sie wusste wo sie den Hausherren finden würde. Als sie an der Küche vorbeiging, warf sie einen abfälligen Blick auf die Frau, welche sie etwas verwirrt musterte. Viele dachten immer die Waffe des Lords sei ein Mann. Lady Kaki richtete ihren Umhang, ehe sie die Treppen hinauf stieg, und verbannte ihre Gedanken. Sie würde nicht wegen einer Ackee anfangen ihre Gedanken und Gefühle zu hinterfragen. Sie wollte derzeit nur überleben. Sie fühlte sich wie eine Zecke, die an einem Grashalm auf ein Opfer lauerte und auf bessere Zeiten hoffte. |
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Sephtis sah ihr nach, in Gedanken versunken. Er hatte zu viel gesagt. Mal wieder. Er lehnte sich gegen die Wand neben der Tür und ließ sich hinabgleiten. Über ihm war nur schwarzer Himmel, die Wolken zu dicht um auch nur einen Stern durchschimmern zu lassen. Er wusste, dass er nicht viel reden sollte. Es gab GRÜNDE. Warum ignorierte er es immer wieder. Reden war der erste Schritt für ihn. Irgendwann redete er sich in einen Anfall rein, ohne es zu merken, und dann war es zu spät. Für eine Weile wenigstens. |
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Als sie das Zimmer betrat, achtete sie darauf, dass die armselige Frucht sie nicht bemerkte. Sie lehnte sich wie beifällig an den Türrahmen und musste unwillkürlich an die Haltung der Ackee vor dem Kampf denken, als diese Frucht ihr verbot einzutreten. Lady Kaki fühlte sich immer noch schwächlich, hinzu kam, dass sie übermüdet, hungrig und ihr kalt war. Aber davon würde sie sich nicht ausbremsen lassen. Sie beobachtete kurz den Mann beim panischen Durchwühlen seiner Sachen, ehe er sich ächzend aufraffte und sich hektisch umsah. Dabei bemerkte er sie endlich und schrak zurück. Lady Kaki blieb einfach im Türrahmen lehnen und sah kalt auf das Chaos im Zimmer. Sie wusste, dass sie damit mehr Panik verursachte und ihr gefiel das Gefühl der Macht. "Ich.... habe einiges zusammen bekommen können. Bitte.... verschonen Sie mich." Damit reichte er ihr einige Wertsachen, Schmuckgegenstände und sogar Münzen herüber. Lady Kaki konnte ihm aber ansehen, dass es ihn unglaubliche Mühe kostete, sich überhaupt in ihre Nähe zu begeben. Sie zählte stumm den Gesamtwert, ehe sie sacht nickte, die Sachen nahm und sich umdrehen wollte. Jedoch wusste sie, dass sie es nicht dabei belassen konnte. Sie packte den Mann am Oberarm und schnitt ihn mit dem Dolch schmerzhaft. Der Mann wehrte sich panisch und sorgte dafür, dass Lady Kaki tiefer schnitt als eigentlich geplant. Sie stieß den schreienden Mann von sich und machte sich geschwind die Treppe hinunter. An der Küche raunte sie der Frau herablassend zu: "Erinnern Sie ihn daran, seine Schulden pünktlich zu begleichen. Das nächste Mal ist der Lord nicht so gnädig." Dernière modification le 1464819180000 |
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Draussen hörte Sephtis die Worte die Kaki zur Frau sprach und seufze. Dann richtete er sich auf und stellte sicher dass er alles hatte. Er würde der Kaki wohl etwas folgen müssen, wenigstens, bis das Gift komplett aus ihrem System war. Manche Früchte hatten trotz Gegengift Rückfälle und er wollte nichts riskieren. Er klopfte kurz ans Küchenfenster, nickte der leicht verschreckten Frau Brombeere kurz zu und stellte sich neben den Eingang zum Hof. Zeit für den Aufbruch. |
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Als Lady Kaki aus der Haustür schritt, taumelte sie erneut kurz. Das Gegengift schien zu wirken und dennoch dauerte es wohl etwas. Sie war ja so schon angeschlagen genug. Sie schritt vorbei und sah sich unbewusst nach der Ackee um. Sie konnte nicht genau sagen warum, aber dieser Bursche weckte ihre Neugierde. Als sie ihn neben dem Eingang stehen sah, nickte sie ihm nur zu und wollte an ihm vorbeischreiten. Er sollte nicht sehen, wie schwach sie wirklich war. Schwäche machte sie verwundbar und gefährdete sie nur. |
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Sephtis ließ Lady Kaki an sich vorbei und wartete bis sie etwas weiter weg war bevor er anfing ihr zu folgen. Ihr direkt zu folgen wäre vielleicht nicht die beste Idee, dachte er sich jedenfalls. Außerdem brauchte er etwas Zeit, um seine Gedanken zu beruhigen. Er konnte sehen, dass sie sich noch lange nicht erholt hatte. Ihr Gang war nicht so glatt wie er sein sollte und ab und zu verließ sie das Gleichgewicht. Doch im Moment sah alles in Ordnung aus. Die Frage war ob es so bleiben würde. |
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Lady Kaki spürte, dass die Ackee ihr folgte, aber sie sprach ihn nicht darauf an. Es war ihr auch gleichgültig. Vielleicht ging er zufällig den gleichen Weg und folgte ihr daher. Ihr Weg durch das Dorf war diesmal anstrengender. Immer noch fühlte sie sich unsagbar schwach. Sie hatte keinen Proviant mehr. Sie müsste wahrscheinlich im Wald etwas jagen müssen. Seltsamerweise gingen ihr auf dem Rückweg die Blicke der Dorfbewohner diesmal unter die Haut. Dieser unterdrückte Hass und die Ablehnung, die ihr entgegen gebracht wurden, zeigten ihr, wie sie auf die Mitmenschen wirkte. Niemand wusste was genau in ihr steckte oder besser wer in ihr steckte. Alle sahen in ihr nur die Waffe des Lords und ein skrupelloses Mädchen. Lady Kaki wusste selbst nicht einmal wer sie eigentlich war. Es war ihr gewissermaßen auch egal. Widerspenstigkeit wurde bestraft. Sie stapfte unsicher in Richtung des Frostwaldes und zog sich ihren Mantel enger um den Körper. Es war verdammt kalt. |
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Besorgt beobachtete Sephtis die junge Frucht vor ihm. Sie war am zittern, ihre Schritte waren nicht so sicher wie sie sein sollten. Er hatte wohl doch die Konzentration seines Gifts unerschätzt. Als er, immernoch der Kaki folgend, den Frostwald betrat zog er seine Mütze über die ohren und vergrub seine behandschuhten Hände in seinen Manteltaschen. Der frühe Morgen war kalt, sehr kalt, und erstaunlich windig. Zwar verursachte sein Gift kein Fieber, jedoch hatte er trotzdem das Gefühl das Lady Kaki etwas zu stark auf die niedrigen Temperaturen reagierte. Er kam ihr ein bisschen näher, folgte ihr jedoch weiterhin mit Abstand. |
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Lady Kaki spürte, wie ihr immer schwindliger wurde. Sie versuchte sich zusammenzureißen, doch mittlerweile fiel es ihr immer schwerer, den Ästen und dem dichten Gestrüpp auszuweichen. Vereinzelte Striemen und Kratzer erschienen auf ihren von der Kälte geröteten Wangen. Ihr war so unendlich kalt und sie war müde. Sie wusste nicht, ob die Erschöpfung nur von dem langen Marsch und dem Kampf mit dieser Ackee kam. Sie hatte das Gefühl den Anschluss verloren zu haben. Die Worte des Mannes hallten in ihrem Inneren ein wenig wieder. Hatte sie vom Leben ein schlechtes Los bekommen? Wurde sie von ihrem Los verdammt? Sie wusste es nicht. Sie weigerte sich aber auch zu zweifeln. Solange ihr nichts anderes einfiel und sie keine andere Perspektive hatte, würde sie so weiter machen wie bisher. Zu Beginn ihres Dienstes beim Lord, sie war noch ein Kind gewesen, hatte sie oft mit ihrem Gewissen gekämpft, Widerspruch gegeben. Nun befolgte sie die Befehle ihres Oberhauptes ohne Skrupel. Nur in Gedanken war oft diese kleine Frage: Ist das so richtig? Wütend über sich und über ihre Gedanken schüttelte sie ihren Kopf. Warum hörte sie auch auf diesen Typen? So etwas brachte nur Gefahr mit sich. So in Gedanken versunken, hatte Lady Kaki nicht mitbekommen, wie ihr Körper sich geweigert hatte. Sie hockte zitternd inmitten des gefrorenen Bodens und versuchte krampfhaft die Kontrolle über ihren Körper zurückzuerlangen. Doch nichts half. Sie war einfach zu ausgelaugt. Welch Ironie, dachte sich Lady Kaki bitter. Anstatt glorreich im Kampf zu sterben, würde sie gepeinigt von irgendeinem Gift auf dem Boden eines Waldes erfrieren. Mit diesem Gedanken und einem grimmigen Lächeln auf dem Gesicht, verlor sie das Bewusstsein. |
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Als die Kaki plötzlich zu Boden sank war Septhis in wenigen Sekunden hinter ihr. Vorsichtig hielt er sie davon ab völlig auf den gefrorenen Boden zu gleiten und lehnte sie gegen den nächsten Baumstamm. Ihr Gesicht war gerötet doch der Rest ihrer sichtbaren Haut war bleich und zitterte wie Espenlaub. Fieber? Er runzelte die Stirn. Anders als man denken könnte war Fieber etwas was sein Gift, egal in welcher Konzentration, nicht auslösen konnte. Dies war also kein Rückfall, sondern etwas ganz anderes. Denoch war er erleichert, dass er ihr gefolgt war. Aus seiner Reisetasche, die er auf dem Rücken hatte, zog er eine dünne Decke und wickelte Lady Kaki in ihr ein bevor er sie vorsichtig auf seinen Rücken nahm, die Tasche nun vor seiner Brust. Die Decke würde verhindern dass sie durch Berührung noch mehr von seinem Gift abbekommen würde und sie hoffentlich etwas wärem. Mit vorsichtigen Schritten lief er tiefer in den Wald hinein. Etwas später fand er endlich etwas was ihm helfen könnte. Es war eine Felsaushöhlung, offensichtlich von dem Fluss, der inwzischen neben der Aushöhlung entlangfloss, trotz der eisigen Kälte. Er holte mehr Decken aus der Tasche, wickelte Kaki weiter ein und legte sie schließlich, mit der Tasche als Kissen, an die windgeschützteste Stelle der Aushöhlung. Schnell sammelte er Feuerholz, welches er sofort in Kakis Nähe, jedoch nicht zu nah, zu einem Lagerfeuer zusammenstellte und zündete dies an. Der dunkle Himmel, nur schwer zwischen den schwarzen Ästen und dunklen Nadeln der Bäume zu erkennen, zeigte kein Anzeichen des Morgengrauens. Dernière modification le 1464896220000 |